Dies ist ein klei­ner Apfel­baum aus einem Kern der Sor­te Neu­er Ber­ner Rosen­ap­fel. Er ist gekeimt weni­ge Tage vor dem Lock­down durch das Coro­na-Virus. Jeder Apfel­keim­ling trägt neue Eigen­schaf­ten, die aber erst nach Jah­ren, wenn er zum ers­ten Mal fruch­tet, sicht­bar wer­den. Ich muss mich um die­sen Baum lan­ge küm­mern, bis ich end­lich weiß, ob er mir gute Früch­te bringt. Die­ser Keim­ling ist also eine Inves­ti­ti­on in die Zukunft, ein Zei­chen der Hoff­nung und Zuver­sicht. Gleich­zei­tig bleibt er ein Bestand­teil der Natur, die nicht nur für mich exis­tiert, son­dern ein gro­ßes und kom­ple­xes Zusam­men­wir­ken unzäh­li­ger Tei­le ist.

Ich habe über die­ses Apfel­bäum­chen einen klei­nen Gedicht­band ver­fasst und Zeich­nun­gen dazu ange­fer­tigt. Er ver­bin­det mich mit der Vor­stel­lung eines bes­se­ren Lebens in und mit der Natur, mit J.J. Rous­se­au, mit Spa­zier­gän­gen im Wald, mit Poe­sie und Kunst, mit Schön­heit, der Schweiz und ande­ren Regio­nen.

Nou­vel­le Rose de Ber­ne (Rous­se­au auf der Peter­sin­sel)

die revo­lu­ti­on liegt dar­in
sagt er
ver­stos­sen von der gesell­schaft
mich
für den rest mei­nes lebens
hier
fest zu set­zen
excla­ve nou­vel­le rose
träu­mend in einem unbe­kann­ten wald
spa­zie­ren zu gehen
um wil­den äpfeln
nach zu spü­ren